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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 163

1895 - Leipzig : Voigtländer
163 Lndern, namentlich im sdlichen Europa, die innere Ruhe durch Aufstnde und heftige Parteikmpfe gestrt. 1. Stjtell wurde vielfach (namentlich in Neapel und im Knigreiche Sardinien) durch Aufstnde erschttert, welche von dem geheimen Bunde der Carbonari (Khler) ausgingen und Einfhrung freier Verfassungen, sowie Vereinigung des ganzen Italiens zu einem Staate zum Ziele hatten. Infolge des Einschreitens der Gromchte wurden diese Bewegungen (1821) durch sterreichische Heere unterdrckt. 2. Spanien, geriet unter Ferdinand Vii., der die Inquisition und Folter wiederherstellte,Tin innere Wirren, so da die Gromchte einschritten und durch eine ins Land einrckende franzsische Armee die unumschrnkte Knigs-gewalt befestigten. Nach Ferdinands Tode (1833) folgte seine Tochter Isabels; sie wurde (1868) durch einen Aufstand aus dem Lande vertrieben. Die spanischen Kolonieen in Amerika^eļoben sich gegen die spanische Herrschaft, als ihnen von Spanien gleiche Rechte mit dem Mutterlande ver-weigert wurden; in wechselvollen, langwierigen Kmpfen errangen sie ihre Unabhngigkeit. So entstanden die Republiken: Columbia (Neu-Granada, Venezuela und Emador^^Rio de la Plata(argenti-nische Republik), Uruguay, Peru,Bolivia, Paraguay; ebenso in Nordamerika: Mexiko. Den Spaniern verblieben von allen ihren amerikanischen Besitzungen nur die Inseln Kuba und Portoriko. 3. Portugal. Der von Napoleon vertriebene König Joh ann Vi. kehrte erst 1821 aus Brasilien nach Portugal zurck. Darauf machte Brasilien sich unabhngig, und wurde ein eigenes Kaiserreich (unter Johanns ltestem Sohne Peter I.). Nachdem Brasilien am lngsten unter den unabhngigen amerikanischen Staaten die monarchische Verfassung bewahrt hatte, wurde endlich (1890) auch hier die Monarchie gestrzt, der Kaiser (Peter Ii.) vertrieben, und die Republik eingefhrt. 101. (161.) S 101 Der Freiheitskampf der Griechen und der russisch-trkische Krieg. 1. Der Freiheitskampf der Griechen 18211829. Um Griechenland von dem Joche der trkischen Herrschaft zu befreien, veranlate Alexand er Y pfi-l an ti einen Aufstand zu Jassy in der Moldau (1821). Dieser wurde zwar, da der erwartete Beistand Rulands ausblieb, von der bermacht der Trken unter-drckt; allein nun erhob sich das ganze griechische Volk, und seine Vertreter sprachen (1. Januar 1822) Griechenlands Unabhngigkeit aus. Zahlreiche Griechenfreunde (Philhellenen, unter ihnen der englische Dichter Lord Byron) eilten aus den anderen Lndern Europas herbei, den Griechen beizu-stehen, diezulande wie zu Wasser heldenmtig gegen die Trken kmpften. Doch eroberte Ibrahim, der Sohn des Paschas Mehemed Ali von gypten, -fr A/ dte Pforte Morea wieder und nahm das ruhmvoll verteidigte Misso lunghi ein (1826). Schon war die Freiheit der in viele Parteien gespaltenen Griechen dem Untergange nahe, als England, Frankreich und Rußland sich fr Griechenlands Rettung verbanden. Ihre vereinigte Flotte unter dem eng- 11*

2. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 231

1891 - Leipzig : Voigtländer
281 Sohn Wilhelm I. (18161864); in Bayern auf den leutseligen Maximilian Joseph I. sein Sohn Ludwig I. (18251848), ein fr deutsche Art, Gesinnung und Bildung begeisterter Vaterlandsfreund, der seine Regierung durch eine Frderung derbildendenkunst tierherrlich te, wie sie an Ausdauer und Erfolgen in der deutschen Geschichte nicht ihresgleichen hat. Zahllos sind die groartigen Schpfungen der Bau- und Bildhauerkunst und der Malerei, die der kunstsinnige König hervorrief; seine Hauptstadt Mnchen wurde durch ihn zur glnzendsten Heimsttte deutscher Kunst erhoben. Desto glanzloser und unrhmlicher war die Regierung einiger anderen deutschen Fürsten. Hannover wurde durch den Tod des Knigs Wilhelm Iv. von England 1837 vom englischen Staatsverbande gelst und bekam einen eigenen König in Wilhelms Bruder Ernst August, der die dem Lande kurz zuvor erteilte Verfassung wieder aufhob. 154. Innere Kmpfe in Spanien, Portugal und Italien. Die nach dem Sturze der napoleonischen Herrschaft an die Spitze der euro-Peuschen Angelegenheiten tretenden fnf Gromchte: England, Frankreich, sterreich, Preußen und Rußland wuten lngere Zeit den Frieden zwischen den einzelnen Staaten aufrecht zu erhalten; doch wurde in mehreren derselben die innere Ruhe durch Aufstnde und heftige Parteikmpfe gestrt. Zunchst wurden die Staaten im sdlichen Europa der Schauplatz von Thron- und Verfassungsstreitigkeiten, die bis zum Brgerkriege fhrten. 1. Spanien geriet unter Ferdinand Vii., der die Inquisition und Folter wiederherstellte, in innere Wirren, so da die Gromchte zu gunften des Knigs einschritten und durch eine ins Land einrckende franzsische Armee die unum-schrnkte Knigsgewalt befestigten. Die spanischen Kolonieen in Amerika erhoben sich, als ihnen von Spanien gleiche Rechte mit dem Mutterlande verweigert wurden, zu wechselv.ollen, langwierigen Unabhngigkeitskmpfen, die mit ihrer Lostrennung von Spanien endeten. So entstanden die Republiken: Columbia (Neu-Granada, Venezuela und Ecuador), Rio de la Ptatet (argentinische Republik), Uruguay, Chile, Peru, Bolivia, Paraguay; ebenso in Nordamerika: Mexiko. Den Spaniern verblieben von allen ihren amerikanischen Besitzungen nur die Inseln Kuba und Portoriko. 2. Portugal. Der von Napoleon vertriebene König Johann Vi. kehrte erst 1821 aus Brasilien nach Portugal zurck. Darauf machte Brasilien sich unabhngig und wurde ein eigenes Kaiserreich (unter Johanns ltestem Sohne Peter I.). 3. Italien wurde in mehreren Staaten, namentlich in Neapel und im Knigreiche Sardinien, durch Aufstnde, welche von dem geheimen Bunde der

3. Die Weltgeschichte - S. 180

1835 - Mainz : Kupferberg
Iso Anhang. mit der Eroberung des in Parteien zerrissenen Warschaus (Sept. 1831) gedämpft, und Polen dem russischen Kaiser wie- der unterworfen, — Paske witsch Fürst-Statthalter von Warschau. 9) Die Griechen beginnen 1821 im Marz in der Moldau unter dem Fürsten Alexander Ppsilanti eine Empörung gegen ihre Dränger, die Türken; müssen jedoch hier unterliegen; aber in Morea bricht gleichzeitig durch Mauro-Michali, den Mainottenbei, ein Aufstand aus, welcher immer weiter um sich greift, und die Türken aus Griechenland verdrängt. Auf dem Congresse zu Epidauros erklären sich die Griechen 1822 für unabhängig, und geben sich eine demokratische Verfassung. Der Kampf dauert zu Land und zur See fort (Canaris, Miaulis). Im Jahre 1825 dringt.ibrahim Pascha, der Sohn des Vicekönigs von Aegypten, Mehemet's Ali, in Morea ein, nimmt unter grausamen Verwüstungen einen festen Platz nach dem andern (Missolunghi 1826), und verläßt erst Griechenland, nachdem England, Rußland und Frankreich sich zur Befreiung desselben verbunden, und die türkische Flotte in der Schlacht bei Navarino 1823 durch Codrington vernichtet worden, gezwungen durch ein französisches Corps unter ltt-Uson 1828. Die Pforte erkennt endlich Griechenlands Unabhängigkeit an, und die Griechen wählen, nach wiederholten Parteikämpfen, 1832 den bairischen Prinzen Otto zu ihrem Könige. 10) Amerika: So wie Frankreich die Insel Domingo als eine unabhängige Republik anerkennen muß (1825), so erklären sich auch die meisten spanisch-amerikanischen Staaten, nach furchtbaren Kämpfen im Innern wie nach außen, für unabhängig, so: Venezuela seit 1811 Republik, und seit 1819 mit Neu-Granada zur Republik Columbia vereint; die Provinzen des La Plata seit 1816, Chili 1818, Peru und Mexiko seit 1821 nach wechselnden Schicksalen (Bolivar, Iturbide), Guatimala 1821 rc. k. /

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 181

1886 - Berlin : Hofmann
§ 99. Die wichtigsten Ereignisse in den außerdeutschen Staaten. 181 Kriege von 1866 zu teil, Rom aber, in welchem der Papst noch 1867 durch Napoleon Iii. verteidigt worden war, wurde während des deutsch-französischen Krieges von der italienischen Regierung besetzt und dem vereinigten Königreiche einverleibt. So endete die weltliche Herrschaft des Papstes, der sog. Kirchenstaat, nach mehr als tausendjährigem Bestände. H. Auch in Amerika haben sich in unserem Jahrhundert die Verhältnisse wesentlich geändert. In den Vereinigten Staaten von Nordamerika führte die Frage der Abschaffung der Sklaverei eineu Abfall der südlichen Staaten von der Union herbei. Die Südstaaten (Sezessionisten, Kouföderierte) weigerten sich, in die Freilassung der Sklaven, welche von der nördlichen, vorzugsweis germanischen Bevölkerung verlangt wurde, zu willigem In dem darauf folgenden Bürgerkriege behielten, nach anfänglichen Mißerfolgen, die Nordstaaten uuter der Leitung des vortrefflichen Bundesprüsidenten Lincoln und des Generals Grant die Oberhand. Wenn auch im Jahre 1865 der wiedergewählte Lincoln er- 1865 mordet wurde, so ist doch seitdem sein Werk, die thatsächliche Abschaffung der Sklaverei in den Vereinigten Staaten, unangetastet geblieben. Im Jahre 1870 wurde den Negern auch das 1870 Stimmrecht verliehen. In wirtschaftlicher Beziehung nahmen die Vereinigten Staaten einen ungeheuren Aufschwung, und auch das geistige Leben entwickelt sich mehr und mehr. Wie das unterseeische Kabel (vgl. § 98) Amerika und Europa verbindet, so hat die Paeifie-Eiseubahu den fernen Westen mit dem Innern und dem Osten verbunden. In Zentral- und Südamerika haben sich die spanischen Kolonien zu verschiedenen Zeiten, bald einzeln bald mehrere vereinigt, gegen das Mutterland erhoben und sind zu selbständigen Staaten geworben. Mexiko wurde 1821 durch Jturbibe von spa- 1822 nischer Herrschaft befreit. Zunächst Kaisertum, ist es alsbald Republik geworben und, trotz der vorübergehenden Erhebung des unglücklichen Erzherzogs Maximilian von Österreichs zum Kaiser (vgl. oben S. 177), auch geblieben. Das portugiesische Brasilien trennte sich 1822 von Portugal und bildet seitdem ein selbständiges Kaisertum unter dem Hause Braganza (gegenwärtiger Kaiser der gelehrte Pedro Ii.). Aber die süd- und mittelamerikanischen Staaten sind noch fern von einem gesunden und stetigen Zustande, vielmehr von beständigen blutigen Parteikämpfen und auch gegenseitigen Anfeindungen heimgesucht.

5. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 199

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Die Zeit Napoleons Iii. 199 Abraham Lincoln ihren Kandidaten auf den Präsidentenstuhl zu bringen. Daraufhin traten die 11 Südstaaten kraft des von ihnen beanspruchten Sezessionsrechts aus dem Bunde aus und schlossen eine unabhängige Konföderation mit dem früheren Kriegsminister Jef- suaven-ferson Davis als Präsidenten. Der Krieg begann im Frühjahr imi-i«* 1861. Er wurde einer der blutigsten Kämpfe der Weltgeschichte. Die Entscheidung brachten die Generäle Grant und Sherman (Norden) und die Wiederwahl Lincolns. Der Südgeneral Lee mußte die Waffen strecken (1865). Nach Abraham Lincolns Ermordung begann Präsident Johnson die Neugestaltung der Südstaaten nach dem Grundsätze der Gleichberechtigung der Neger. ;j § 174. Napoleons Unternehmung in Mexiko und die mittel-und südamerikanischen Staaten. Wie Napoleon im Krimkrieg als Haupt der lateinischen Rasse sich im Osten aufgespielt hatte, versuchte er durch sein Eingreifen in die Wirren der Republik Mexiko, die in 40 Jahren 36 Präsidenten gehabt hatte, erneut die Überlegenheit der romanischen Völker zu zeigen. Im Bunde mit England und Spanien ging er gegen den Präsidenten Juarez vor. Beide Mächte ließen aber die Franzosen im Stich. Trotzdem besetzten diese 1863 die Hauptstadt. Als Napoleon erkannte, daß ein französisches Mexiko zur Feindschaft mit den Kolonialmächten und der Union führen mußte, ließ er, um gleichzeitig dadurch Österreich zu gewinnen, von einer mexikanischen Nationalversammlung den Bruder Kaiser Franz Josephs, Maximilian von Österreich, zum^K^r. Kaiser von Mexiko wählen. Dieser bekämpfte die Republikaner, die bei der Union einen Rückhalt fanden, konnte aber trotz der Hilfe der Franzosen nicht das ganze Land erobern. Als 1867 diese heimkehrten, wurde der Kaiser in Queretaro erschossen. Juarez stellte die Republik wieder her, hatte aber fortwährend mit inneren Schwierigkeiten zu kämpfen. Erst Ende der 70er Jahre schuf der Präsident Porfirio Diaz Ordnung. Auch die mittel- und südamerikanischen Staaten waren ^tte^und damals von inneren Wirren heimgesucht. Auf Haiti bildeten Staaten sich zwei Republiken, Haiti und die Dominikanische Republik. Die Neger waren aber völlig unfähig, geordnete Verhältnisse zu schaffen. In den Republiken spanischer Zunge führte der völkische Gegensatz zwischen Indianern und Kreolen und der politische zwischen Föderalisten und Unitariern zu vielen Parteikämpfen, in denen das persönliche Interesse ehrgeiziger Führer eine nur zu große Rolle spielte. Die Verfassungen standen bloß auf dem Papier. Von Kolumbia lösten sich bald (1830) Venezuela und Ecuador ab. In Brasüien regierte seit 1840 (§ 136) Kaiser Dom Pedro Ii. selbständig. Die Zahl der Republikaner war aber nicht gering.

6. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 155

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Die Zeit der Restauration 155 Nur England, Frankreich, Norwegen und Russisch-Polen hatten Verfassungen. Einige deutsche Klein- und Mittelstaaten folgten zwar bald (§ 138); in Österreich aber gab es bloß Landstände für provinzielle Angelegenheiten, wie sie auch in Preußen geschaffen wurden. Trotz des Druckes der Regierungen entstanden in Deutschland keine Verschwörungen und Geheimbünde. Wohl aber vergifteten geheime Revoiutio-politische Vereinigungen in Italien und auf der Iberischen Halbinsel wegungen das Volksleben auf lange hinaus. Die tiefe moralische und physische Erschöpfung auf allen Seiten ließ die Bestrebungen der Regierungen, die alle mehr oder weniger unter dem Einflüsse Metternichs standen, auf gewisse Zeit von Erfolg begleitet sein. Das Ziel der Revolutionäre blieb aber offen die Herstellung von Verfassungsstaaten. Frankreich erhob sich durch seine Charte Constitutionelle (§ 129) auf kurze Zeit zum verfassungsmäßigen Musterlande und wurde viel nachgeahmt. Zuerst suchten die südromanischen Völker die französischen Nachbarn als Bürger einzuholen. Revolution und Restauration bei den südromanischen Völkern. § I35- Spanien und der Zerfall seines Kolonialreichs. Die Spanier hatten sich während ihrer Freiheitskämpfe gegen Napoleon eine Verfassung gegeben (1812). Nachdem aber der König Fer- Ferdi-dinand Vii., ein rachsüchtiger, falscher Mann und ein Meister in der nand Vil Verstellung, wieder eingesetzt war, schloß er sich vollständig der reaktionären Partei an und hob die Verfassung auf. Während der Wirren im Mutterlande zerfiel in Amerika das spanische Kolonialreich. In die gewaltigen Besitzungen Spaniens in Amerika waren Abfaii der seit dem Unabhängigkeitskampf der Amerikaner und der franzö- Koi^nien^ sischen Revolution freiheitliche Ideen eingedrungen. Als 1808 dersudamerika König von Spanien durch Napoleon abgesetzt wurde, erklärten einzelne Männer die Vollmachten der josefinischen Vizekönige für erloschen und bildeten wie die Spanier im Mutterlande Regentschaften {Juntas). Voll Erbitterung und mit wechselndem Glück tobte der Krieg im Norden wie im Süden zwischen den Anhängern des Königtums und den Aufständischen. Deren Hauptführer war der Venezolaner Simon Bolivar. Erst 1824 wurde die Unabhängigkeit errungen. Ende des Jahres 1825 gab es in Südamerika bereits sechs selbständige Republiken: Kolumbia, Peru, Bolivia, Chile, Argentinien und Paraguay. Mittelamerika sprach zur selben Zeit seine Unabhängigkeit aus, Mittei-und es wurden die Vereinigten Staaten von Zentralamerika ausgerufen. Maaten11' Dieses Staatengebilde löste sich aber bald wieder in fünf selbständige Republiken auf: Guatemala, Honduras, Salvador, Nicaragua und Costarica. Britisch-Honduras hatte England von Spanien erworben. Die Bahamainseln waren ebenfalls von ihm besetzt wrorden.

7. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 156

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Das Zeitalter der Verfassungs- und Einheitskämpte Mexico Bei der allgemeinen Erhebung machte sich auch Mexico unabhängig. Der Befreiung folgte ein langer Krieg der verschiedenen Führer untereinander, bis sich 1822 der General Iturbide als Augustin I. zum Kaiser von Mexico ausrufen ließ. Im folgenden Jahre aber wurde das Kaisertum durch eine Bundesrepublik abgelöst. Die neuen Republiken erkannte als erster europäischer Staat England durch seinen Minister-Canning an. Als Ferdinand Vii. der antienglischen Heiligen Allianz beitrat, erklärte England sich gegen jeden Versuch, die früheren Verhältnisse in Südamerika wiederherzustellen. Da auch die Union auf Grund der Monroedoctrin (§ 173) für die Selbständigkeit Südamerikas eintrat, mußte sich Spanien, das durch innere Kämpfe geschwächt war, notgedrungen fügen. Es behielt von seinem großen und reichen amerikanischen Kolonialbesitz nur Kuba und Portorico. Revolution Der Verlust der Kolonien verstärkte die in Spanien schon u?atsnstfn'herrschende Unzufriedenheit mit der Regierung. Sie äußerte sich Spanien besonders im Heere. Am Neujahrstage 1820 kam es zum Aufstand. Der König wurde zur Beschwörung der Verfassung von 1812 gezwungen und die Cortes neu berufen. Aber diese „freiheitliche“ Bewegung erschreckte die Großmächte. Auf dem Kongresse zu Verona 1822 beschlossen sie einzugreifen. Ein französisches Heer erschien in Spanien und stellte, da die von den Priestern geleitete Masse des Volkes die „Freimaurer“ in Stich ließ, das unumschränkte Königtum wieder her. Ferdinand nahm blutige Rache an seinen Gegnern und regierte ganz willkürlich. § 136. Portugal und das Kaiserreich Brasilien. Auch Portugal wurde von schweren Stürmen heimgesucht. Nach Napoleons Sturz war die Königsfamilie, die sich vor dem Einmärsche der Franzosen nach Brasilien geflüchtet hatte, nicht wieder zurückgekehrt. Im Namen des Königs Johann Vi. führte England Revolution die Regierung. Die Folge war eine Verschwörung, die, durch den 1821 Erfolg der liberalen Partei in Spanien gefördert, 1821 zum Ausbruch kam. Johann Vi. kehrte endlich nach Europa zurück, mußte eine sehr radikale Verfassung beschwören und eine Volksvertretung einberufen. Brasilien, das bereits eine Verfassung erhalten hatte, Kaiserreich sagte sich während der Revolution in Portugal vom Mutterlande los Bri822ien und machte sich zu einem selbständigen Kaisertum unter Dom Pedro I., dem als Vizekönig in der Kolonie gelassenen Sohn Johanns Vi. Beide Reiche kamen aber nicht zur Ruhe. Nach dem Tode Johanns Vi. erhielt Portugal zwar eine Verfassung nach französischem Muster (1826), jedoch ein Aufstand führte zur unumschränkten Herrschaft von Johanns Vi. jüngerem Sohne Dom Miguel. Die revolutionären Ideen griffen von der Iberischen Halbinsel rasch nach Italien über.

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 498

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Zchkucr Zritraum. 498 eine Bevölkerung von 400,000 Seelen und 100 Q. M. des bisherigen preußischen Polens, Neu-Ostpreußen und Bialystock; Friedrich Wilhelm Iii. verlor alle Lande zwischen der Elbe und dem Rheine, also die Halste seines Reichs mit 5 Millionen Einwohnern; Polen, soweit es zu Preußen gehört, ward unter dem Namen eines Herzogthums Warschau dem Könige von Sachsen zugetheilt; Danzig mit seinem Gebiete für eine freie Stadt erklärt unter dem Schutze der Könige von Preußen und Sachsen. Aus den eroberten Landen von Preußen, Braunschweig, Hessen-Eassel und einigen Theilen Hannovers schuf Napoleon ein Königreich Westphalen, welches er seinem jüngsten Bruder Jerome verlieh. Durch ein Decret, vom 2t. Nov. 1806 von Berlin aus erlassen, gebot ec das Con tin en talsyst em, oder die Sperrung des Festlandes für den englischen Handel, zu dessen Annahme er sogar den Kaiser von Rußland vermochte. 140 Millionen Thaler betrugen die Summen, welche Preußen an Frankreich zahlen sollte, und drei Festungen, Glogau, Küstrin und Stettin, blieben von 10,000 Franzosen besetzt, die aut preußische Kosten verpflegt und unterhalten werden mußten. Deutschland und Italien lagen in Fesseln, jetzt richtete Napoleon seine Blicke auf die p y r e n a i s ch e Halbinsel. Portugal erhielt die Weisung sich dem Continentalsysteme anzuschließen, zugleich betrat eine französische Armee unter dem n Ott. Marschall Iunot den spanischen Boden. Ein geheimer Thei- 1807 lungsplan Portugals hatte den mächtig waltenden Günstling Karls Iv. von Spanien, den Friedensfürsten Godoy, für Napo- leons Absichten gewonnen. Nach diesem Plane sollten die Provin- zen Alentejo und Algarbien dem Friedensfürsten unter dem Titel „eines Fürsten von Algarbien," zugetheilt, das Land zwischen dem . Minho und Duero dem unmündigen Könige von Hetrurien, Ludwig Ii., überlassen und über den Rest bei einem allgemeinen Frieden verfügt werden. Durch diese Lockspeise beschwichtigt, wider- setzte sich der Fciedensfürst dem Einmärsche der Franzosen in Spa- nien und ihrem Durchzuge nicht. Fast ohne Widerstand rückte Junot in Portugal ein, erfuhr aber, Angesichts Lissabon, den 29. Nov., daß der Prinzregent Johann, mit seiner geisteskranken Mutter und dem Hofe auf englischen Schiffen nach Brasilien un- ter Segel gegangen sey, wo derselbe zu Rio Janeiro seine Resi- denz nahm. Die von dem französischen Befehlshaber im Namen Napoleons erlassene Erklärung „das Haus Braganza habe zu re- gieren aufgehört" fand im folgenden Jahre Widerlegung durch die Ankunft eines englischen Heeres in Portugal, das sich mit den Patrioten verband und den Marschall Junot nach der für ihn nachtheiligen Schlacht bei Vimeira, den 21. Aug. 1808, zur Räu- mung Portugals zwang. Toscana aber wurde dessen ungeachtet von Napoleon in Besitz genommen, nachdem die daselbst liegenden

9. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 115

1835 - Stendal : Franzen und Große
115 Deutschland wurde ein Staatenbund größerer und kleiner meist monarchischer Staaten, zu gemeinschaft- licher Vertheidigung gegen Fremde und zu friedlicher Ausgleichung der eignen Angelegenheiten. Die Schweiz behielt ihre bisherige Bundes-Verfassung und ihre Unabhängigkeit, und nahm Wallis, Genf und Neuburg in den Bund auf. In Italien wurde nicht bloß der König von Sardinien in seinen lom- bardischen Besitzungen hergcstellt und durch Genua ver- größert, sondern auch dem Pabst der Kirchenstaat, dem Könige von Sicilien Neapel wieder gegeben. Großbritannien endlich behielt von seinen Erobe- rungen Ceylon, Islc de France, einen Thcil des hol- ländischen Guiana nebst Tabago und St. Lucie, und in Europa Malta und Helgoland, so wie den Schuß der ionischen Inseln. 184. Amerika's Trennung von Europa. Für Spanien hatte die Periode der Weltherrschaft Napoleons die merkwürdige Folge, daß die amerikani- schen Colonien sich nach und nach von dem Mutter- lande trennten, und folgende Republiken bildeten: Mexiko, Guatimala, Columbien (seit 1831 auf- gelöst in Neugrenada, Venezuela und Ecuador), Peru, Ober-Peru (Bolivia), Chile und die Pla ta-P ro- vinzen. Bolivar war der Befreier nicht bloß Columbiens, sondern auch Ober-Peru's durch den Sieg bei Ayacucho (9. Dec. 1824), wo die letzten Strcit- krafte der Königlichen und spanischen Truppen geschla- gen wurden. Von Portugal ward ebenfalls Brasilien getrennt, doch nicht von dem Hause Braganza. Don Pedro, von seinem Vater Johann Vi. als Regent in Brasilien zurückgelassen, nahm dort die Kaiserkrone an (12. Oct. 1822), wurde von seinem Vater als Kaiser 8*

10. Grundriß der neuern Geschichte - S. 139

1835 - Berlin : Trautwein
Qímerifa. 139 welkem bíe amerifcinifdje Sparine der cn<)í¿fd>cn baé ©leichgewicht hielt, aber die Xpaupt|ìabt 5baéfj»ngton von den <£nglänberti ero# beri würde, beenbcte 1814 der für bcibc 'Xtyite gewintilofe Fi’iebe ju ©ent. 0aé in §o(ge der Verfdjicbenartigkeit des» (Ìtwerbeé verfcf)iebene Sntereffe der nòrblid)en und fiiblidjen 0taaten und die einanber entgegenflehenben Anftdjten der fogenanntcn §6bcra(iflcn und ¡Demokraten fcheinen inbejj cine Trennung jwifdjen beni fubli/ d)cn und nórblidjen ^^eiíe vorjuberciten. Auf ¡Domingo madjten fid) die Slegcrfkfaven, tve(d)e fid) fdjon wäljrenb der franjóftfc^en Revolution empòri Ratten, 1803 burd) Vertreibung der Sranjofen ju Jjerrn fa|l der ganjen, nun ivicbcr fatiti genannten, Ninfei und erhoben irretì ©onerai ídefíalineé ¿uni ©eneralgouvcrneur, welcher fid) 1804 jum ^aifer (alé 3«^ !•) auérufen liefj, aber 1800' von den Siegern ermorbet ivurbe. ¡Die 3nfc^ jerfici barauf in ¿tvei Republiken/ cine unter beni Slegcrgeiteral ^einrid) (£hri|loph, tvelcf>cr 1811 die ‘Präfibentenwürbe mit der ^ònigéwùrbe alé 4?einrid) I. vertaufdjte, die attbere unter beni Sdlulattengencral ‘Petion, bciten Slachfolgcr Voper (feit 1818) nad) dem ¡Sobe beé ^ònigé 4j>einrid) 1820 aud) beitcn 0taat mit der Svepublik ver/ einigte, und die Unabhängigkeit berfeiben würde von Frankreich 1825 anerkannt. Ídie Sbewoljner beò fpanifd>en Amerika’é, beflen Sbo^lftanb burd) bic von Fcrbinanb Vi. cingcfúljrtcn Jjan/ be(éerleid)tcrungen fcf>u. gediegen war, erhoben fid) gropentfjeilé 1810 gegen die, der Anerkennung beé ^vónigé Sofcph nid)t abge/ neigten, Statthalter und errichteten befonberc Regierungébeljòrben im Siameli Ferbinanb’é Vii. Alé barauf ©leichfjeit der Svedjte mit dem Solutterlanbe und Freiheit bcé .^anhelé ihnen von den fpanifd)en torteé verweigert würde, fo begann bíe (£rr¿d)tung von unabhängigen Republiken, und die Soéreijjung vom toíutteríanbe würde völlig cntfd)ieben, alé Fet'&inanb Vii. nad) feiner Rückkehr nad) 0panien nid)té bewilligen wollte, fonbern uitbebingte Unter/ werfung verlangte, und baburd) nur einen erbitterten langwierigen ^rieg, befonberö im nòrblid)cn 0äbamerika, herbeifúhrte, welcher mit der gänjlidjen Vertreibung der 0panier vom Feftlanbe 1826 enbete. Venezuela erklärte fid) 1811 für eine unabhängige Svepublik; allein halb begann hier wie in beni benachbarten Sleuz ©ranaba ein heftiger ävatnpf jwifchen den Republikanern und Ropaliften, welcher für jene befonberé gefährlich würde, feitbent biefen der ©onerai Sjlorillo mit 10,000 Sjíann aué 0panien ju
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